Definition

Autismus (v. gr. αὐτός „selbst“) wird von der Weltgesundheitsorganisation zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen gerechnet. Er wird von Ärzten, Forschern, Angehörigen und Autisten selbst als eine angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns beschrieben, die sich schon im frühen Kindesalter bemerkbar macht. Andere Forscher und Autisten beschreiben Autismus als angeborenen abweichenden Informationsverarbeitungsmodus, der sich durch Schwächen in sozialer Interaktion und Kommunikation sowie durch stereotype Verhaltensweisen und Stärken bei Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Intelligenz zeigt.

In den aktuellen Diagnosekriterien wird zwischen frühkindlichem Autismus (Kanner-Syndrom) Asperger-Syndrom, Atypischem und Funkionalem Autismus unterschieden, das sich oftmals erst nach dem dritten Lebensjahr bemerkbar macht. Zur Unterscheidung der verschiedenen Ausprägungen und Symptome von Autismus, der verschiedene Schweregrade kennt, dient das Autismusspektrum (Autismusspektrums-Störung). Hier ist jedoch die genaue Abgrenzung schwierig, da die Verläufe eher fließend sind.

Das Asperger-Syndrom unterscheidet sich vom frühkindlichen Autismus in erster Linie dadurch, dass oft keine Verzögerung bzw. kein Entwicklungsrückstand in der Sprache oder der kognitiven Entwicklung vorhanden ist. Hingegen sind in der psychomotorischen Entwicklung und der sozialen Interaktion Auffälligkeiten festzustellen. Beim Funktionalen Autismus geht es im Grund um eine Abstufung, neben den normalen Symptomen des frühkindlichen Autismus, bzw. die zusätzliche Ausprägung des Intelligenzquotienten  IQ des Kindes. So unterscheidet man je nach Ausprägung zwischen High-Functioning-Autismus und Low-Functioning-Autismus. Alle anderen Formen von Autismus werden unter der Bezeichnung Atypischer Autismus geführt. Alle Formen werden als Autismus-Spektrums-Störung (ASS) bezeichnet.