(Quelle: Autismus Deutschland – Bundesverband – Vereinigung zur Förderung von Menschen mit Autismus“; nach Prof. H.-E. Kehrer, ehem. Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilung der Univ. Nervenklinik Münster)
Bereich Wahrnehmung
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Sprachverhalten
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Bereich Motorik
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Bereich Sozialverhalten
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Weitere Auffälligkeiten
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Folgende Dinge könnten ein Hinweis auf Autismus sein.
U1 (Geburt): Keine typischen Symptome bekannt.
U2 (3.-10. Lebenstag): Keine typischen Symptome bekannt.
U3 (4.-6. Lebenswoche): Häufiges Schreien, aber nicht als Signal für Befinden, z.B. nicht bei Hunger.
U4 (3.-4. Lebensmonat): Kein Lachen oder reaktives Lächeln. Kein Erkennen des Gesichts der Mutter/Vater.
U5 (6.-7. Lebensmonat): Kein Interesse für Spielzeug. Kein Entgegenstrecken der Arme. Beim Hochnehmen Steifheit oder Erschlaffung. Kein Anlehnen des Kopfes. Kein Lallen.
U6 (10.-12. Lebensmonat): Fehlendes Interesse an der Umwelt. Zufriedenheit mit sich selbst. Lange Wein- und Schreiphasen. Häufige Stereotypien (Schaukeln, an Gegenständen schaben etc.). Kein Spiel, nur stereotype Bewegung von Spielzeug. Kein Blickkontakt mit Bezugspersonen; keine Unterscheidung einzelner Personen. Fehlende Hinwendung zu Schallreizen; wie taub. Kein Hinzeigen auf Personen oder Gegenstände. Keine Imitation von Bewegungen. Verzögerte Sprachentwicklung, monotones, fremdartiges Plappern ohne Imitation, ohne Sinnbedeutung.
U7 (21.-24. Lebensmonat): Durchschlafstörungen, kaum Nachtschlaf. Kein Kauen, nur Aufnahme flüssiger oder breiiger Nahrung. Vorliebe für gleichbleibende visuelle Muster. Stereotype Handbewegungen (Drehen, Wedeln, Klopfen, Kratzen). Schlaffe Muskulatur. Häufiges Hinfallen. Kein,. Blickkontakt, Vorbeischauen, Verdrehen der Augen. Keine Neugier; Unwillen oder Angst bei Veränderungen der Umwelt. Evtl. Echolalie, auch verzögert. Benutzung von Wortschablonen (manchmal ohne richtiges Verständnis).
U8 (3.-4. Lebensjahr): Unbegründetes Lachen oder Lächeln. Zehengang, stelzender Gang, Hüpfen. Eigenartige Eßbedürfnisse und Eßmanieren. Stereotype Beschäftigung z.B. Öffnen und Schließen von Schubladen oder Türen. Drehen der Waschtrommel in der Waschmaschine, Starres Festhalten an Gewohnheiten. Hohe Schmerzgrenze. Tendenz zur Selbstbeschädigung. Evtl. Augenbohren, Fersen oder Kopf auf den Boden schlagen. An den Haaren ziehen. Kontaktaufnahme z.T. durch Riechen, mit den Lippen, betasten, Beklopfen. Zuhalten der Ohren bei bestimmten Schallreizen. Sprachfreier Kontakt mit der Umwelt, evtl. durch Hinführen: Personen als Werkzeug. Besserer Kontakt zu Eltern, schlecht zu Gleichaltrigen. Keine Imitation von Handlungen.
Sprache: Evtl. Rückgang sprachlicher Fähigkeiten; Neigung zu Selbstgesprächen. Vertauschen von Pronomen. Störung der Sprachmelodie. Allgemeiner Sprachrückstand. Schmeißen von Sand, unangemessenes Verhalten gegenüber Gleichaltrigen.