Symptome

Obwohl Autismus schon seit den zwanziger Jahren bekannt ist, wird die Störung leider häufig viel zu spät diagnostiziert. Entwicklungsverzögerungen von Kindern werden klassischerweise im Rahmen der Früherkennung festgestellt. Das heißt also in den 10 Vorsorgeuntersuchungen, die der Kinderarzt durchführt oder auch bei der 4 1/2 – jährigen Untersuchung in der Grundschule.

Kinder mit Autismus rutschen häufig bei diesen Untersuchungen durch alle Raster, insbesondere wenn sie über eine gute Sprachfähigkeit verfügen. Vielfach ist das Wissen über die Symptome bei allen Beteiligten (Sowohl bei den Eltern, Erziehrinnen, Lehrern als auch bei den Ärzten) nicht ausreichend vorhanden, dabei ist gerade die frühe Erkennung und frühe Intervention (Behandlung/Therapie)wichtig für das Kind.

Die Symptome und die individuellen Ausprägungen des Autismus sind vielfältig, sie können von leichten Verhaltensproblemen an der Grenze zur Unauffälligkeit (etwa als „Schüchternheit“ verkannt) bis zur schweren geistigen Behinderung reichen.

Allen autistischen Behinderungen sind Beeinträchtigungen des Sozialverhaltens gemeinsam: Schwierigkeiten, mit anderen Menschen zu sprechen (etwa wegen eintöniger Prosodie), Gesagtes richtig zu interpretieren, Mimik und Körpersprache einzusetzen und zu verstehen. Kernsymptomatik bei autistischen Behinderungen ist vorrangig die Schwierigkeit, mit anderen Menschen zu kommunizieren.  Alternativ werden stereotype oder ritualisierende Verhaltensweisen bei allen autistischen Behinderungen als Kernsymptomatik erforscht. Autistische Menschen zeigen grundlegende Unterschiede gegenüber nicht-autistischen Menschen in der Verarbeitung von Sinneseindrücken und in der Art ihrer Wahrnehmungs- und Intelligenzleistungen. Auch die unterschiedliche Wahrnehmung wird als eine Kernsymptomatik des Autismus erforscht.

Das Ausmaß und die Auswirkungen dieser Probleme sowie die spezielle Form, in der sie sich zeigen, sind sehr unterschiedlich.